06.11.2007
DER SPIEGEL
vom 10.09.2007 berichtet in seiner Serie Geistesgrößen
(VIII) von dem deutschen Professor Gerd
Gigerenzer und seinem kürzlich erschienen Buch Bauchentscheidungen. Darin geht es um die „Intelligenz der
Gefühle“. Gigerenzer meint, dass es keinen Gegensatz zwischen Vernunft und
Bauch- entscheidungen gäbe sondern diese sich ergänzten. Logik und Intuition
seien zwei Werkzeuge aus der gleichen Kiste. Darüber hinaus sei es ihm darum
gegangen, dass man die Intuition nicht länger spöttisch mit weiblicher Einfühlung
assoziiere und unterhalb der Ratio ansiedele, sondern ihr den Respekt zolle,
der ihr gebühre.<o:p></o:p>
Das diese Erkenntnis in 2007
besondere Beachtung ist ebenso begrüßenswert wie erstaunlich: Edward de Bono hatte bereits im Jahre
1985 die Methode Six Thinking Hats zur
Unterstützung der Entscheidungsfindung vorgestellt, deren deutsche Bezeichnung
etwas merkwürdig kling, nämlich Die sechs
Hüte des Denkens® (mehr…). Natürlich weiß der des Englischen
Kundige, dass es da die Redewendung „I'll have to put on my thinking hat“
gibt mit der Bedeutung „ich muss
scharf nachdenken“. In dieser Methode steht jeder der sechs farbigen Hüte für eine spezielle
Sichtweise, mit der ein Problem, eine Situation und/oder Szenario betrachtet
werden sollte: Der rote Hut steht dabei
für Gefühle und Intuition und sollte sicherstellen, dass Gefühle und Intuition
in einer Diskussion nicht unterdrückt werden, weil es sich dabei weder um
Tatsachen noch um Logisches handelt. Das Sechs-Hüte-System
räumte damit schon vor mehr als 20 Jahren den Bauchgefühlen den Platz in einer Diskussion ein, der ihnen
eigentlich zukommen sollte.<o:p></o:p>
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